Artikelbeschreibung
Hier eine extrem seltene Meissner Vase.
Ein Modell von Prof. Hösel. Die erstmalige Ausformung war in dem Jahr 1912.
Hergestellt ist diese Vase in der Pfeiferzeit um 1924 Jhd.
Die Höhe der Vase ist ca.56cm und an der breitesten Stelle ca.37cm.
Durchbrochen gearbeiteter Deckel mit Hahn und Vasenkorpus mit Drachen. Staffage mit dem Dekor königlicher Hodrache.
Formnummer V193. Schwertmarke Meissen Pfeiferzeit 1924 Jhd.
Schwertmarke Meissen ohne Schleifstriche.
Keine Beschädigungen.
Diese Vase stand seit 1980 Jhd. für viele Jahre als Leihgabe im Nationalmuseum in Nürnberg und wurde dort ausgestellt. Bevor die Besitzer das Stück dann veräußert haben. Dokumente davon sind alle vorhanden.
Erich Hösel nahm das Dekor des Roten Hofdachens als Vorlage um diese tolle Vase zu erschaffen.
Für das gemalte Dekor eines der ersten Porzellan-Tafelservice des Dresdner Hofes unter August dem Starken, des sogenannten Roten-Drachen-Services, wählte der König – offenbar wegen der darin enthaltenen Herrschersymbolik – ein japanisches Muster, das wohl um 1700 in Arita nach chinesischen Vorbildern entstanden war. August dem Starken dürfte bekannt gewesen sein, dass der Drache das Symbol des chinesischen Kaisers war, denn als 1722 chinesische Porzellane in die Königliche Sammlung geliefert wurden, verzeichnete das Inventar des Holländischen Palais die Zugänge als zwei „SpühlNäpffe darauff auswendig des Chinesischen Kaysers Wappen, als Drachen u. Caracteres […] gemahlet sind“ (APS, Inventar 1721, S. 783). Das ausschließlich in Eisenrot und Gold gemalte Dekor besteht aus zwei im Kreis fliegenden Phönixen in der Mitte des Spiegels und zwei gegenständig auf der Fahne angeordneten langgestreckten Drachen, zwischen denen Elemente aus den „acht kostbaren Dingen“ jeweils zu einem Emblem vereint sind: Rad der Lehre, flammende Perle, unendlicher Knoten, Münze, Schriftrollen und Artemisiablatt. Über die Bedeutung dieser buddhistischen Symbole wusste man in Europa zu dieser Zeit wohl ebenso wenig wie über die des Phönix, der für Chinesen unter dem Namen Fêng-huang die Kaiserin verkörperte. Das später auch als „Roter Hofdrache“ bezeichnete Muster blieb bis zur Revolution von 1918 ausschließlich dem sächsischen Hof vorbehalten und wird noch heute von der Meißner Manufaktur verwendet. (U. Pietsch, 2010)